Tag 15: Halttula – Oulu
Nach einer weiteren kuscheligen Nacht im LokiVan bei dämmrigem Himmel und unserem üblichen morgendlichen Ablauf führte die Fahrt heute Richtung Oulu. Wir parkten am Stadion und machten mit Emil in der Trage einen kleinen Spaziergang durch Oulu, zum Toripolliisi und dem Marktplatz mit Markthalle. Dann fuhren wir noch zu einem Einkaufszentrum, wo wir den Waschsalon nutzten und eine Kleinigkeit bei der finnischen Kette Hesburger aßen. Dort wurden wir auch vom Regen überrascht – gefühlt zum ersten Mal auf unserer Reise mit bisher so viel Sonnenschein. Zum Abend ging es zurück zum Parkplatz am Wasser beim Stadion von Oulu. Die Wäsche musste vorm Abendessen noch wieder einsortiert werden bevor es anschließend bei wunderschönem dämmrigem Sonnenuntergangshimmel ins Bett ging.
Tag 16: Oulu – Rovaniemi
In der hellen Nacht schlief Emil besonders angekuschelt an uns. Unser Parkplatz stellte sich zum Glück als sehr praktikabel für die Zeit während Philipps Arbeit heraus. Emil und Kim machten währenddessen einen großen Spaziergang am Wasser entlang und Richtung Stadtkern in der warmen Sonne. Mittags wurde alles abfahrbereit gemacht und wir traten die Fahrt Richtung Rovaniemi an – stellenweise auch über eine lange Schotterstraße, von der Google Maps meinte, der Weg wäre genauso schnell. Einen Platz für die Nacht fanden wir auf einem Wander-Parkplatz nahe dem Santasport-Zentrum. Wir machten noch einen kurzen Spaziergang mit Emil über den dortigen Waldweg und aßen Abendbrot vor einer weiteren Nacht bei dämmrigem Sonnenuntergangshimmel.
Tag 17: Rovaniemi – Tankavaara
Ausnahmsweise wachten wir alle drei besonders früh auf. Nach einem kuscheligen Morgen und gemeinsamen Frühstück fuhren wir das kurze Stück zum zum Santasport Center. Dort kauften wir uns Tickets um die Duschen des Schwimmbads für eine „richtige warme Dusche“ zu nutzen. Damit wechselten wir uns ab und der jeweils andere wartete mit Emil, der irgendwann in der Trage einschlief. Den Schlaf setzte er noch fort auf der Fahrt zum Weihnachtsmanndorf und dann sogar noch etwas weiter in der Trage. Das Weihnachtsmanndorf selbst hatten wir etwas unterschätzt. Neben mehreren Gift Shops, gab es an verschiedenen Stellen die Möglichkeit, den Weihnachtsmann persönlich zu treffen. In Santa Claus’ Office war alles sehr liebevoll gestaltet mit der echten Zeit, der Weihnachtszeit und einem Counter, wie viele Tage es noch bis Weihnachten sind. Völlig unvorbereitet durften wir dann (auf deutsch!) mit dem Weihnachtsmann sprechen und anschließend wurden uns Fotos und ein Video zum Kauf angeboten. Zum Glück brauchte das keiner von uns… Viel interessanter und wichtiger war für uns, an dieser Stelle in Rovaniemi auch den Polarkreis zu überschreiten. Sehr ansprechend fanden wir dann aber auch das Postamt, wo unter anderem Briefe an den Weihnachtsmann aus aller Welt gesammelt wurden. Mittags führte unsere Fahrt dann weiter Richtung Tankavaara und Lappland, „Europas letzte Wildnis“ durch karge Wälder mit Rentieren am Straßenrand. Einen Stellplatz für die Nacht fanden wir am Wasser zwischen Vuoma und Mutenia. Während Philipp draußen im Regen für uns kochte, kamen sogar noch Rentiere in der Nähe vorbei, die wir Emil zeigen konnten. Nach dem Abendessen ging es ins Bett, während es (natürlich) hell blieb und nachts Geräusche von Tieren zu hören waren.
Tag 18: Tankavaara – Kirkenes
Morgens lagen wir noch etwas länger kuschelig im Bett, bevor es Frühstück und erstmals eine Karte zum Vatertag gab. Nachdem alles abfahrbereit war, machten wir uns auf die Fahrt nach Tankavaara. Dort angekommen machten wir einen Spaziergang durchs Golddorf Tankavaara und zum Goldwaschplatz – mit Tribüne für die Championships. Wir hatten uns vorher keine Gedanken darüber gemacht, dass wegen des Feiertags dort alles geschlossen hatte. Während wir uns dort alles anschauten, fing es an zu schneien. Unseren nächsten Stop machten wir am Karhunpesäkivi Rock und liefen mit Emil in der Trage spontan die verschneite Treppen hoch zur Bärenhöhle und Aussichtsplattform. Von dort aus fuhren wir weiter, lange am riesigen See Inarijärvi entlang und trafen wieder eine Entscheidung zur Routenänderung. Finnlands Natur gefiel uns zwar sehr, aber die sonstige Infrastruktur sagte uns nicht zu und unser Gefühl dazu blieb irgendwie komisch. Somit führte unsere Fahrt an diesem Tag durch das landschaftlich sehr schöne und wilde finnische Lappland mit Rentieren und einem Fuchs neben der Straße bis nach Norwegen. Emil hat die Grenze wieder verschlafen. Nach einem Stop an der Cirkle K und kurzer Fahrt durch die Stadt fanden wir einen Parkplatz für die Nacht oberhalb von Kirkenes mit Blick aufs Meer im Sonnenuntergang. Wir bereiteten zusammen Essen vor bzw. zu und es wurde etwas später als gedacht. Bei dämmrigem Sonnenuntergangshimmel ging es ins Bett mit einem schönen Gefühl, wieder in Norwegen zu sein – wenn auch viel früher aus ursprünglich „geplant“.
Tag 19: Kirkenes – Porsangerfjord
Nach einer weiteren hellen, kuscheligen Nacht, sprachen wir beim Frühstück über die bevorstehende Route und machten zunächst Halt an der Tankstelle im Ort um Wasser für die nächsten Tage nachzufüllen. Dann führte unsere Fahrt zuerst zur russischen Grenze um zumindest einen Blick zu riskieren, auch wenn wir sie nicht überqueren wollten. Wenn man -wie wir- gewohnt ist, in viele Länder frei reisen zu können, ist es schon ein komisches Gefühl, nach dem „unbemerkten“ Überfahren mehrere Ländergrenzen an einer Stelle zu stehen, an der wir ohne Visum nicht mehr weiter dürften. Davon ab ist es sowieso schwer nachvollziehbar, warum man eine Grenze überschreitet und ein paar Meter weiter in einem anderen Land ist und nicht einfach alles eine Welt ist. Am Souvenirshop vor der Grenze führten wir eine nette Unterhaltung mit dem Besitzer der kleinen Hütte. Wir machten danach noch einen Stop am Snowhotel, das es zwar ganzjährig gibt, aber nur unter einer gekühlten Kuppel. Auf unserem weiteren Weg machten wir noch kurz Halt an einem Wasserfall bzw. Fluss sowie einer Tankstelle und Entsorgung, denn es ging weiter Richtung Nordkapp. Wir fuhren über einen schneebedeckten Bergpass und am Fjord vorbei an Rentieren bis zum Rastplatz am Porsangerfjord (ohne Empfang). Dort blieben wir, machten noch schnelle Tortellini und schliefen kuschelig im LokiVan bei dämmrigem Sonnenuntergangshimmel.
Tag 20: Porsangerfjors – Nordkapp
Nach einer hellen, kuscheligen Nacht wurden wir alle zusammen früh wieder wach. Unsre Fahrt Richtung Nordkapp setzten wir nach dem Frühstück fort. Emil schlief wieder in seinem Kindersitz und wurde pünktlich zur Ankunft am Nordkapp am Mittag wieder wach. Zusammen machten wir einen kleinen Spaziergang mit Emil bei Phil in der Trage zur Kugel (manche sagen auch Globus dazu), wo es sehr windig war. Anders als im Sommer 2020 war nun auch das Besucherzentrum geöffnet und verbrachten etwas Zeit drinnen. Wenn man den Eintritt bezahlt hat, darf man bis zum 24 Stunden später noch in das Gebäude. Dafür war der Parkplatz dieses Mal kostenlos. Gerade bei dem Wind draußen fanden wir die Nordkapphallen angenehm und sehenswert mit Kappelle, Grotte, Thai Museum und Kino. Im Café gab es heiße Getränke und eine leckere Waffel, die auch Emil gerne probierte. Abends haben wir erstmals im Omina eine (gerollte) Pizza zubereitet. Anschließend blieben wir noch lange auf und statteten der Kugel nochmals einen Besuch ab. Wir waren ganz alleine dort und Philipp nutzte die Gelegenheit um hoch zu klettern. Kurz nach Mitternacht schlief Emil ein, bevor wir gegen 1 Uhr alle zusammen im LokiBett schliefen.
Tag 21: Nordkapp – Hammerfest
Am Nordkapp haben wir eine sehr windige Nacht verbracht. Nach dem Frühstück verbrachten wir noch etwas Zeit in den Nordkapphallen und an der Kugel, bevor wir uns verabschiedeten – emotionaler als gedacht. Vom Nordkapp aus fuhren wir durch die interessante Landschaft nach Honningsvåg. Anders als gedacht fanden wir in den dortigen Restaurants keine Königskrabben zum probieren. Nach einem Halt an der WC-Entsorgung mit kleiner Reparatur der Versorgungsklappe führte die späte Weiterfahrt nach Hammerfest vorbei an Fjorden, schneebedeckten Bergen und vielen Rentieren. Wir fanden zum Übernachten den schönen Parkplatz Forsøl direkt am Meer mit wunderschönem Sonnenuntergangshimmel. Es wurde noch gegessen und gespült, bevor wir spät alle zusammen im LokiVan schlafen gingen.